Alle Artikel in der Kategorie “Unterwegs

Schafe

Wolle – ein Winterthema

Diese tierische Faser gehört weltumspannend zu den am meisten verarbeiteten Fasern in kalten Regionen.

Die zeitgenössische Handhabe der Verarbeitung von Schaf-, Alpaka- oder Yak-Wolle interessiert. Vor allem in Europa kümmern sich nicht nur junge Menschen um neue Arten von Produktion und Vertrieb. Das reicht von Österreich bis Island. Weber*innen und Stricker*innen kreieren neue Designs oder halten alte Traditionen hoch. Trotzdem ist auch hier Vorsicht geboten. Die folgenden vier Produktionsfirmen stehen für faire Bedingungen bei Mensch und Tier….

In einer Manufaktur im Thurgau produziert erfolg neue Strickwaren. Hauptsächlich Pullover.

Eine Liebeserklärung an die Natur und an das Ötztal. Hier produzieren Manuela und Joachim Regensburger aus roher Schafschurwolle umliegender Bauernhöfe handgesponnene Garne sowie handgewebte Teppiche, Sitzauflagen und noch einiges mehr.

Die Vereinigung isländischer Stricker*innen versucht mit ihren traditionellen isländischen Pullis die im Ausland (z. B. China) aus isländischer Wolle hergestellten und nach Island reimportierten Waren, wieder zu verdrängen.

Eine Firma im Tibet, gegründet von einer Amerikanerin, verarbeitet Yak-Wolle. Während des Spinnens wird leise das Mantra des Mitgefühls eingewoben. norlha.com

Frauen und ihre Gärten (Teil 4)

Ein neuer Garten am Bodensee

An einem leicht bedeckten Tag im Juni, fahre ich in die Ostschweiz um Claudias Garten zu porträtieren. Ideal um zu fotografieren, die Farben wirken ohne direkte Sonneneinstrahlung viel intensiver.
Der 400m2 grosse Garten wurde vor zwei Jahren angelegt. Davor stand hier eine ausgebaute Holzbarracke, die früher mal eine riesige Druckmaschine beherbergte. Als Claudia und Kaspar die Gebäude erwerben konnten, eröffneten sie einen Kulturtreffpunkt in der Baracke, der lange Jahre das Kulturleben der Region bereicherte.
Das Haus nebenan in dem die damals 6-köpfige Familie wohnte, hat das Paar verkauft um den neueren Teil im industriellen Stil aufstocken zu können. Das dabei entstandene Flachdach wurde zur Dachterrasse und bietet einen herrlichen Blick in den Garten und auf der anderen Seite über den See.
Nach dem Umbau des Hauses, war die Gestaltung des Gartens dran. Ein Gärtner baute die ‚Hardware’. Das heisst: die breitseitige durchgehende Terrasse mit Holz-Deck und den drei Stufen, den Eingangsbereich mit Gartentor seitlich mit Stein-Platten eingerahmt und in Abständen auf dem Boden ausgelegt. Zudem lieferte er eine ca. 20cm dicke Humusschicht, welche Claudia für die Bepflanzung einarbeiten konnte. Und als letztes den Jura Kies. Ausgewählt, weil er mit dem Jura Putz des Hauses korrespondiert und seine helle Farbe an südliche Gärten erinnert.
Claudia hat den Garten selbst entworfen und umgesetzt. Die Bepflanzung kam eher zufällig zustande. Sie kaufte in umliegenden Gärtnereien und Gartencenter, was gerade erhältlich war. Sie hat Bestehendes mit neuen Pflanzen arrangiert, manchmal versetzt in anderen Kombinationen wieder eingepflanzt. Tendenziell mussten trockenresistente Pflanzen her. Solche, die dem sandigen Boden und der eher dünnen Humusschicht Rechnung tragen.
Claudia bevorzugt einen Mediterranen Stil. Verschiedene Gräser wie das Fadengras oder Steppenpflanzen wie Verbena bonariensis und Perovskia atriplicifolia bilden kleine Gruppen, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen. Natürlich ist die neue Bepflanzung des Gartens noch nicht in sich verwachsen, das wird noch zwei, drei Jahre dauern. Das Gerüst jedoch ist angelegt und die Zeit wird das ihre dazutun.

«Früher habe ich mich im Garten verausgabt, heute kann ich geniessen und beobachten, was darin alles vor sich geht.»

Vom ebenerdigen Holzdeck aus, sieht man links der Länge nach ein etwa zwei Meter breites Staudenbeet, welches den Garten zum Nachbargrundstück abgrenzt. Dieses Beet bestand bereits im alten Garten und wurde passend im neuen Stil mit Gräsern aufgefrischt. In der Wartungsgrube der weiter oben erwähnten Druckmaschine befindet sich heute ein klassischer Goldfischteich mit Seerosen. Dieser Teil des Gartens ist bis zum Schattenplatz ausbetoniert um den Teich zu stützen und die Bereiche Sitzplätze, Grillieren vom Kiesgarten abzutrennen.
Den Jura Kies hat Claudia in kleinen Rundwegen durch die Bepflanzung ausgebracht. Diese Wege führen in geschwungenen Linien in den hinteren Teil des Gartens, der als Ruheplatz im Schatten genutzt wird. An heissen Tagen ziehen sich auch Hund und Katz dort hin zurück. Unter den Bäumen lässts sich angenehm Vögel und Insekten beobachten, lesen oder einfach nur den Moment geniessen. Die Bäume sind nach gewissen Kriterien ausgewählt. Der Feigenbaum wegen einer reichen Ernte, der Judasbaum wegen seiner tollen Blüte und der Lebkuchenbaum wegen seines wohlriechenden Laubes im Herbst. Dazu gesellt sich etwas weiter weg ein Blauglockenbaum, mit wunderschönen Frühlingsblüten. Ausserdem wachsen einige Weiden und ein Olivenbäumchen.
Überall stehen Töpfe, mitgebracht aus Ferien in südlichen Ländern. Manche sind bepflanzt, manche nicht. Auch der Jasmin, Claudias Lieblingspflanze schmiegt sich als Topfpflanze vertikal an die Frontwand (siehe Box).
Nach vielen Jahren als Familienfrau und Kulturschaffende ist der Garten ein Ort an dem Zeit und Müssiggang an erster Stelle stehen. Obwohl – ein neues Projekt könnte schon bald wieder um die Ecke blinzeln…

DER WINTERHARTE JASMIN

Dieser Strauch auch Pfeifenstrauch oder Bauernjasmin genannt ist eigentlich kein echter Jasmin. Seine lateinische Bezeichnung ist Philadelphus coronarius. Seine Verbreitung erstreckt sich über ganz Europa. Er duftet im Frühling vor allem abends sehr intensiv. Und genau deshalb hat ihn die Gartenbesitzerin auch als Lieblingspflanze auserkoren.

 

Sommer 2022 – Rückblick

Gärten und Landschaftspärke in Deutschland

Die Deutschland-Tour war dicht bepackt. Ein wenig zu dicht. Nichts desto trotz, ich sah wunderbare Orte, tolle Architektur, viel Historisches und atemberaubende Landschaftschaften.

Der Besuch in Hombroich hat sich ergeben. Meine Freunde in Bonn schlugen diesen Ausflug vor — eine gute Idee, fand ich. Der Landschaftspark mit diversen einfachen Gebäuden, in denen Kunst beherbergt ist, verführt zum querfeldein stapfen, oder auf kleinen Pfaden an einem kleinen Fluss entlang und durch kleine Wäldchen an sommerlichen Feldern vorbei zu spazieren. Wir essen draussen ein kleines Sandwich unter Bäumen. Danach gehts über die Strasse auf das Areal der früheren Raketenstation, wo auch das von Tadao Ando gebaute Kunstmuseum steht. Die ganze Anlage bezaubert, weil sie einen ganz besonderen Reiz ausstrahlt.

Der Landschaftspark Nord bei Duisburg dagegen, steht schon lange auf der Besuchwunschliste ‚Gärten und Landschaftparks‘. Die ausrangierten, rostigen Industrieanlagen der Hütte, überall mit Pflanzen bewachsen, teils in Gartenräume umgestaltet, beeindrucken mich. Ohne rigorose Eingriffe in die ausrangierten Anlagen wurde eine wunderbare Verbindung und neues Verständnis von Industrie, Landschaft und Natur erschaffen.

Spiekeroog, zur ostfriesischen Inselkette gehörend, versprüht seinen etwas spröden, windigen Sommer-Charme. Der grössere Teil der Insel steht unter Naturschutz. Ooohhh, der Strand ist ein Traum, breit und einladend für lange, lange Spaziergänge. Ich stemme mich gegen den Wind und in den Dünen bestaune ich die Flora zu. Nicht zu überstrapaziert von UrlauberInnen und eine bisweilen etwas distanzierte Gastfreundschaft der InsulanerInnen entspricht mir sehr.

Jever, eine Stadt in Niedersachsen, ist mein nächstes Ziel. Das Bier mit dem gleichen Namen wird hier gebraut. Ein kleiner Kanal durchzieht die Innenstadt. Dort steht auch ein Schloss, erbaut im 14. Jahrhundert. Der Park drum herum, der nach englischem Vorbild im 19. Jahrhundert angelegt wurde, gefällt nicht nur mir. Entengruppen und mindestens vier Pfauenpaare wandern auf den Wegen umher und verfolgen fressgierig ‚Tütenträgerinnen‘, die Futter im Schlossmuseum gekauft haben. Der Park, gut besucht aber nicht überlaufen, hat einen bemerkenswert alten Baumbestand. Modern gestaltete Blumenbeete passen bestens ins Gesamtbild des Parkes.

Zum Schluss — Kassel. Ein Besuch der Documenta 15. Diesmal ganz im Zeichen Kollektiver (künstlerischer) Arbeit. Ich fühle mich mehrheitlich angesprochen und angeregt von den Arbeiten. Vieles deckt sich mit meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Wir, die BesucherInnen, sind mal nicht nur Zuschauerinnen, die durch Säle an Kunstwerken vorbei gehen, staunen, lesen, bewerten. Wir werden eingeladen, geradezu animiert mitzumachen, mitzugestalten und den Begriff «miteinander» zu überdenken.

Mann und Blume

Männer, die gärtnern und bloggen

Eine willkürliche Kombination, für die ich schon mal vor längerer Zeit recherchiert habe. Siehe unten was herausgekommen ist. Viele Ideen und Sichtweisen rund ums «Urban oder Solo Ackern, darüber schreiben oder crossovern» über den eigenen Flecken Garten.

Alexander Zinsstag betreibt seinen Blog seit etwa 2009 und hat eine Faszination für Botanik.
Stefan, gärtnert im Schrebergarten und schreibt seinen Blog schon eine ganze Weile. Mir gefallen die Geschichten rund ums Gärtnern mitten im Schrebergartenwald.
Holgi, seine Gartensituation hat sich gewandelt. Den Blog hat er beibehalten und füttert ihn mit witzigen Kommentaren und Erkenntnissen.
the gardenedit.com, ein junger Engländer (John Tebbs) lädt Garten- und Pflanzen-Fotograf:innen ein auf seiner Site zu publizieren. Die Fotos können eingereicht werden und bei Gefallen werden sie veröffentlicht. Zudem stellt er diverse Publikationen vor, die sich im weitesten Sinn mit Gärten beschäftigen. Auf seinem About, habe ich gesehen, dass er gärtnert. Momentan liegt diese Rubrik jedoch brach.
Claus Dalby, professioneller Gärtner mit Blog. Etwas bieder und voll auf Verkauf ausgerichtet. Trotzdem ist die Seite schön anzuschauen, leider nur auf dänisch.
Ralf Roesberger bloggt über sämtliche Themen zum Gärtnern, und hat im Grossen und Ganzen die Selbstversorgung im Auge. Was mir an seinem Blog nicht so gefällt, ist die starke Verlinkung mit amazon. Sogar seine konventionellen Saatgutempfehlungen laufen da drüber.
Die Gartenpiraten Zwar sind nicht explizit nur Männer dabei, aber seit Beginn tauschen viele Männer aus ganz Deutschland ihre Erfahrungen hier aus. Gemacht in  Gemeinschafts- oder Quartiergärten. Also ziemlich urban und trendig.

Literatur:
Stefan Leppert: Sein Garten – wenn Männer Gärtner werden, 2012, DVA Verlag
Jürgen Fliege: Männer wachsen im Garten, 2015, tao.de

Engagiert für Pflanzen

Zum Glück gibt es überall Menschen, die der Liebe für Pflanzen einen grossen Teil ihrer Lebenszeit widmen. Sie teilen diese mit uns, wenn wir offen dafür sind.
Hier ein paar aussergewöhnliche Menschen, bei denen Interesse zur Leidenschaft wurde. Und wie sich schliesslich ihre Experimentierfreude mit Fachwissen in Lust aufs Weitergeben verwandelt hat.

Patricia Willi gründete eine der ersten Wildstaudengärtnereien in der Schweiz. Sie ist mit ihrem Team weit herum bekannt, pflegt und gestaltet Gärten und setzt sich für Vielfalt ein. Und dies lange bevor Biodiversität in aller Munde war. Den Betrieb hat sie nun an langjährige Mitarbeiter:innen weitergegeben. Der Online Pflanzenshop ist für die Privatkundschaft ab März wieder offen.

Jürgen Feder bezeichnet sich selber als Extrembotaniker. Seine Passion für Wildpflanzen gibt er in Büchern, Vorträgen und Exkursionen weiter. Seine Begeisterung schwappt auf einen über, wenn man selber unterwegs am Wegesrand Pflanzen entdeckt. Seine Agenda für Exkursionen (in Norddeutschland) ist online.

Margrit de Colle lebt mitten in und für Blumen. Und das auf wilde, pure und nachhaltige Art. Sie betreibt die erste Bio Schnittblumen Landwirtschaft Österreichs in der Steiermark. Der Name ist Programm. De Colle heisst auf italienisch ‚Vom Hügel’. Online kannst du diverse Workshops buchen.

Flora Arbuthnott, eine Produktedesignerin in Devon hat ihren ganz persönlichen Weg im grossen Garten der Natur gefunden. Sie experimentiert, um aus Pflanzenteilen natürliche Farbstoffe herzustellen. Ihre fundierten Erfahrungen gibt sie gerne weiter. Auf ihrer Website kannst du Kurse in diversen Techniken, die sie entwickelt hat, buchen.

La Morna Cove

Cornwall. Again.

Ein Sehnsuchtsort, der westlichste Zipfel Englands. Kurz nach dem Millenium besuchte ich diese Gegend schon einmal, diese schöne Grafschaft auf den Britischen Inseln. Das Klima in Cornwall, begünstigt durch den Golfstrom, bietet Frühling, Sommer und Herbst angenehme Temperaturen. Diese sinkt auch im Winter kaum unter die Nullgrad-Grenze. Rauhe, felsige Küstenstriche wechseln sich ab mit kleinen Buchten und langen Stränden, deren Meerwasser saphirblau in der Sonne funkelt. Dahinter liegt meist eine saftiggrüne Hügellandschaft. Und immer wieder begegnet man steinernen Monumenten auf keltischen Ritualplätzen oder Ruinen aus der noch älteren Steinzeit, wie der mysteriöse ‚Fogou‘ auf dem Grundstück unserer Gastgeber.
Die Römer kamen im 1. Jahrhundert n. Ch. und blieben dreihundert Jahre lang. Auch die Normannen fielen hier ein. Ihre Herrschaft begann 1072. Unter Edward dem Dritten erhielt Cornwall den Titel einer Grafschaft mit Sonderstatus. Cornwall blieb auch im Mittelalter keltisch.
Die Neuzeit, geprägt durch den Niedergang der Fischerei und des Bergbaus, hauptsächlich weil die Minen der Zinngewinnung erschöpft waren, erlebt heute einen sanften wirtschaftlichen Aufschwung durch Landwirtschaft und Tourismus. Ende des 19. Jahrhunderts, wegen der günstigen Lage Cornwalls, wurde hier auch das erste Seekabel zur Transatlantikverbindung gelegt.

Meine kleine Reise führt mich diesmal nach Lamorna, mir bekannt durch den Roman ‚Summer in February‘ von Jonathan Smith über die illustre Künstlerszene der späten 1890er bis in die 1920er Jahre. Aber auch wegen seines Küstenweges, der viele Wanderbegeisterte anzieht. Ich kann es gut verstehen, dass man hier malen, die Stimmungen von Meer und Küste dieser unglaublich schönen Landschaft einfangen will.
Meine englische Freundin mietet ein Cottage für uns. Wir erkunden die Gegend und machen von hier aus einige Ausflüge. Zum Beispiel in die Tremenheere Sculpture Gardens, nach Newlyn und Penzance, nach St. Yves und wir wandern einige Abschnitte der Küste entlang. Wir kommen in den Genuss einer Führung von Robert durch Lamorna und naher Umgebung. Er weiss allerlei Anekdoten lebender und toter Künstlerinnen, die hier arbeiten oder gearbeitet haben. Im berühmten Pub ‚Wink‘ in Lamorna, trifft man Robert öfters an und erfährt wann er seine nächste Artist-Tour startet. Im privaten Garten der Moules mit Namen ‚Chygurno‘ verbringe ich einen angenehmen Nachmittag. Die Bepflanzung inspiriert mich. Vielleicht kann ich etwas davon zu Hause in meinem Gärtchen umsetzen.
Von Cornwall allgemein und Lamorna im Besonderen bin ich einfach bezaubert. Die folgenden Fotos sprechen für sich.

 

Herbstfarben

Oktober Links 2019

Ein goldener Herbst bisher und im Garten gibts immer noch einiges zu tun. Gestern haben wir im Garten gemeinsam aufgeräumt. Zudem haben wir vieles vom abgeräumten Material, wie abgestorbene Äste und Laub an verschiedenen Plätzen im Gartenareal liegen gelassen. Wer mehr darüber wissen will, wie wir wieder mehr Leben in den Garten bekommen, z. B. durch Hecken checkt den Link unten.
Ich warte bis November um mein «Sitzplätzli» zu bauen. Zwar habe ich schon ein paar neue Platten gekauft, trotzdem möchte ich auch Steine, Kies und Bodendecker-Pflanzen einbauen. Dazu inspirierte mich Margot Gählers Webseite Natur im Garten, die wirklich sehr eindrücklich mit vielen Fotos von Tieren im Garten bestückt ist und mir zeigt, wie ich der Natur in meinem kleinen Reich Rechnung tragen kann.
Falls uns der November nochmal ein paar Tage Sonnenschein und Wärme beschert, lohnt sich ein Wander-Ausflug in den Nationalpark. Unbedingt die Begehbarkeit der Wanderwege vorher checken!

www.heckentag.ch

naturimgarten.ch

nationalpark.ch

Goms

In den Bergen

Dieses Jahr präsentiert sterndolde ein leichte Sommerbrise mit Focus auf die Berge. Mit engagierten Anbieterinnen, die Produke mit Sorgfalt und Liebe herstellen. Oder eben solche auswählen um unter einem Dach, Handwerk und Design vereint, zu verkaufen. Mit einem Walliser Ort, der sich durch eine wahre Perle von Musikfestival einen Namen gemacht hat. Und mit einer Institution, die weltweit Bergregionen kulturell in einen Austausch bringt, um die Welt so auf sich aufmerksam zu machen.

Wilde 13
Bestes Wildfleisch in traditioneller Weise geräuchert. Nose to tail ist das Credo und die Würste schmecken hervorragend.
www.wildedreizehn.com

Tiroler Edles
vereint ehrliches direktes Kunsthandwerk mit modernem Design aus dem Tiroler Gegend (Alpenregion). Einige der Macherinnen verbinden Tradition mit neuen Materialien oder gehen neue Wege basierend auf einem Handwerk. Der Hauptladen befindet sich in Innsbruck an der Seilergasse 13. Viele Produkte aus den kleinen Werkstätten und Manufakturen sind auch auf der Website zu kaufen oder in anderen Läden der Region. Eine Liste, wo es die Erzeugnisse zu kaufen gibt, ist auch auf www.tiroleredles.at zu finden.

Ernen
Im Juli bin ich zum ersten Mal in Ernen (Goms im Wallis) zu Besuch. Unter dem Namen ‚Musikdorf‘ findet jedes Jahr ein Festival mit klassischer Musik statt. Vorwiegend treten Nachwuchstalente auf, die auch Neues wagen. Ganz nahe das Binntal, bekannt auch durch die gut erhaltene Architektur der alten Walliser Holzhäuser, den Skulpturenweg und spezielle Gastronomie-Betriebe von ‚Besenbeiz‘ bis.

Sustainable Mountain Art
Hier in Ernen begegne ich auch zum ersten Mal SMART (Sustainable Mountain Art) an einer Vernissage eines jungen Fotokünstlers aus Ulan Bator in der Mongolei. Die Schweizer Kulturpartner der Institution sustainablemountainart.ch laden Künstler aus dem Süden und Osten der Welt ein, um einige Monate hier zu arbeiten, mit dem Fokus auf die Themen Klimawandel, Wasser Ressourcen, Biodiversität, Ernährungssicherheit und Migration.

Ziegenleder-Portemonnaie
Wie es geht, in der Schweiz ein Produkt aus Schweizer Leder herzustellen, zeigt uns Sven Rütti. Das ‚Feuil‘, wie er sagt, das kleinste Portemonnaie der Schweiz, wird unter anderen auch aus Ziegenleder gefertigt. Klug und nachhaltig, denn Kleintierfelle landen immer noch grösstenteils im Abfall. Zu finden unter www.feuil.ch

Yogabild

Das witzigste Yogabuch, dass ich kenne

Wir warten ständig. Auf irgendetwas. Judith Stoletzky die Autorin des Buches ‚Yoga while you wait‘, hilft uns mit einfachen Asanas  das Warten im Alltag zu verkürzen und uns selbst dazu noch etwas Gutes zu tun.
Treffend veranschaulicht und ergänzt durch Markus Abeles tollen Fotos vermitteln die kurzen Erklärungstexte wertvolle Informationen zu den Übungen und deren Bedeutung.
Philosophie kommt nicht zu kurz und mutet in den manchmal fast schon absurden Querbezügen zu unserem täglichen Tun, ungemein fröhlich an. Sei es nun in der Küche, auf der Strasse oder bei der Arbeit.
Einige Übungen mach ich fast täglich, wo’s dann grad passt und lache oft herzhaft über mich über den Moment und unser hektisches und oft ziel- und zügelloses Treiben.

Erschienen im Becker Joest Volk Verlag.
ISBN 978-3-95453-147-9

Englischer Formschnitt von Eiben

Von Hecken und Gruben

Oder wie ich die Schönheit englischer Gärten kennenlernte.

1997 reiste ich zum ersten Mal auf die britischen Inseln. Von englischer Gartenkultur wusste ich nicht viel. Ich kannte die englische Garten-Sendung der BBC ‚Gardeners World‘. Und die war für mich Kult. Im wöchentlichen Ritual folgte ich den Moderatorinnen durch wundervolle Gärten streifend, die Pflanzenwelt erklärend und Gartenwissen weitergebend — für mich alles ganz neu. Sie zeigten mir welche Pflanzen zu diesem oder jenem Gartenthema passen oder wie Pflanzen miteinander in sogenannten ‚Drifts‘ kombiniert werden können um Emotionen zu erzeugen. Einen Garten in Räume zu unterteilen, mit Pflanzen Stimmungen zu kreieren, zog mich flugs hinein und bereitete mir ungeahnte Freude. Dieses Glück, beim Anblick eines gestalteten Stück Erde, wollte ich auch empfinden.

 

Die erste Gartenreise — Grosse Bekannte und eine kleine Trouvaille (1997)

Gegend: Südwestengland, Wiltshire, Sussex
Gärten und Parks: Stonehenge, Stourhead, Heale House, Sissinghurst, Great Dixter, Pashley Manor, Stourton House and Gardens

Mit dem Mietwagen ging‘s im ungewohnten Linksverkehr vom Gatwick-Airport direkt nach Salisbury. Die kleine Stadt in der Grafschaft Wiltshire, empfing uns freundlich. In einem stilvollen, sehr englischen B&B deponierten meine Freundin und ich unsere Koffer. Da waren wir nun — bereit auf Gartentour zu gehen und neue Welten zu entdecken.

Salisbury, fotografiert von Malcolm Balmer

Salisbury, fotografiert von Malcolm Balmer

 

 

 

 

 

Zuallererst führte uns der Weg nach Stonehenge. Die Steinformation der Kelten umkreisen gehört einfach zum Pflichtprogramm. Und dann weiter in den Landschaftspark Stourhead, unter Kennerinnen das Vorbild eines englischen Landschaftsgartens und ebenfalls ‚ein Muss‘. Beim Spaziergang durch den Park und erreicht man einen erhöhten Punkt, den Tempel des Apollon, mit bezaubernder Aussicht auf die umliegende Landschaft. Der See mit seiner leicht gebogenen Brücke bildet den Mittelpunkt  der Gestaltung. Dieser Landschaftspark, erschaffen Mitte des 18. Jahrhunderts, repräsentiert die damals völlig neue Sichtweise auf Mensch und Natur.

Stourhead, von Malcolm Balmer

Stourhead im Frühling, fotografiert von Malcolm Balmer

 

 

 

 

 

Sonnenuhr

Sonnenuhr in Heale House

Heale House — Dieser Garten, eine Trouvaille nahe Salisbury liegt am Fluss Avon.  Beeindruckend ist der Tunnel Garten bestehend aus dicht hängenden Apfelspalieren. Eine Terrasse öffnet sich zum Fluss hin. Über eine kleine Nikko-Brücke erreicht man die japanische Szenerie angelegt in einem kleinen Waldstück, ergänzt mit japanischem Wassergarten und kleinem Teehaus.

 

 

Sissinghurst

Staudenbeet an einer Mauer

Sissinghurst, der unterdessen weltbekannte Garten, angelegt und gestaltet von Vita Sackville-West beeindruckt durch den virtuosen Umgang mit Strukturen, Farben und Formen der Pflanzen. Nach Vitas Tod 1962 übergab ihr Mann die Pflege und Verwaltung des Gartens der National Trust. Seit 1967 pflegt diese Institution mit einem Heer von Gärtnerinnen die verschiedenen Garten- und Farbräume. Vor allem Pflanzenkombinationen in Weiss, Rosa und Blautönen beherrschen die Szenerie.

 

 

Great Dixter war das Erbe und Zuhause von Christoper Lloyd (gest. 2005), dem bekannten Autor herausragender Werke zur Gartenliteratur. Haus und Land sind seit 1910 in Besitz der Familie Lloyd. Ausser ein oder zwei Arkadengängen war damals ums Haus nicht viel vorhanden. Als Christopher Lloyd das Anwesen übernahm, entstand Great Dixter unter seiner Leitung, so wie wir den Garten heute kennen. Seit vielen Jahren sorgt Head Gardener Fergus Garrett für eine aussergewöhnliche Stimmung in den Beeten, immer noch dem ‚Spirit‘ Christopher Lloyds folgend.
Die Gärten liegen rund ums Tudor-Haus (aus dem 15. Jahrhundert) und bezaubern nahezu alle Besucherinnen. Topiari, Mischungen von mehrjährigen Stauden und Wildpflanzen, wunderbare ‚Drifts‘ und Farbkombinationen Ton in Ton, spezielle Formzusammenstellungen sowie Lloyds Kreationen von Mixed Borders inspirieren. «Die Pflanzen helfen einander», pflegte er zu sagen.
Als wir einen letzten Rundgang durch die  Gartenräume machen, begegnen wir Mr Lloyd persönlich begleitet von seinen beiden Dackeln. Wir sehen einen gelassenen Gärtner durch seinen wunderbaren Garten schlendern.

Great Dixter

Great Dixter, Topiari in Grasflächen

 

Pashley Manor Ein grosser mehrfach ausgezeichneter Garten in East Sussex. Bekannt für die Blumenfülle im Frühling, den ‚Bluebell Walk‘ und den gepflanzten 20‘000 Tulpenzwiebeln. Ein alter Eichenbaumbestand, Teiche, Springbrunnen, Staudenbeete, ein Küchengarten und der ‚Rosewalk‘ gehören mit zum Programm bei einem Besuch dieses Gartens. Das Café im Haus mit Tudorfassade gefällt uns ausserordentlich.

Stourton House Flower Garden Wunderschöner Privatgarten mit schwungvoll geschnittenen Hecken und gemischten Blumenbeeten. Leider mittlerweile geschlossen.

 

Die zweite Gartenreise — Strände, Seemänner und ein Vogelreservat (1998)

Gegend: Norfolk, Suffolk
Gärten: Naturlandschaften, Strände, ein Vogelreservat, Marsch- und Heideland

Diesmal sind wir mit Zug und Bus unterwegs. Wir kommen in London City Airport an und nehmen den Zug Richtung Norden ans Meer. Cromer — ein Küstenstädtchen, das seinen viktorianischen Pier erhalten hat. Im Sommer ist der Ort gut mit Feriengästen gefüllt. Das kleine aber feine Seemannsmuseum erinnert an die Hoch-Zeit des Fischfangs und an die weitherum bekannte Besatzung seiner Rettungsboote.
Nach ein paar Tagen mit ausgedehnten Strandspaziergängen und scheuen Versuchen ins Meer zu steigen, (meine Freundin schafft es, ich hingegen nur bis zu den Kien), geht’s weiter südlich nach Suffolk in ein überaus einladendes BnB. Das ist der Ausgangspunkt für eine Velotour durchs Heideland und einer Wanderung zum Vogelreservat in der Nähe von Dunwich.
Zurück in London besuchen wir das Museum of Garden History, in South Banks, zu erreichen auch per Bootsfahrt auf der Themse.

Strand an der Ostküste

Strand an der Ostküste

 National Trust Ursprünglich 1895 gegründet um schöne und historisch wertvolle Gebäude und Gärten zu erhalten. In den 1980er Jahren verlegte sich der Verein zunehmend darauf auch Strände und Landschaften zu schützen. National Trust restauriert und pflegt Scheunen, Burgen und Leuchttürme in ganz England. Die Organisation kümmert sich um 1’250 km Küstenstreifen und 247’000 Hektaren Landfläche. Dies ist nur durch Mitgliederbeiträge, Spenden und der grossen Schar an ehrenamtlichen Helferinnen den sogenannten Volunteers, zu bewältigen.


Die dritte Gartenreise — Bezauberndes Cornwall (2001)

Gegend: Devon, Cornwall
Gärten: Eden Project, Lost Gardens of Heligan, Lanhydrock House and Garden, Trebah Garden, Trelissick, Glendurgan nahe Falmouth, Antony House and Garden, Trengwainton, Trerice House and Garden

Das Eden Project — gerade neu eröffnet. Die Grösse der Anlage und die futuristische Form der Gewächshäuser beeindruckt uns sehr. Darin wird Besucherinnen die Flora aller fünf Kontinente der Erde mit Hilfe neuester Technologien näher gebracht.

Lost Gardens of Heligan 1990 wiederentdeckt von Tim Smit and John Willis. Im selben Jahr begannen Aufräumarbeiten eines Teils der Gärten, obwohl nicht klar war, wie das Grundstück verwaltet werden sollte. Ab 1991 fanden Grossaufräumungen statt, an der sich verschiedene Vereine mit freiwilligen Helferinnen beteiligten. 1997 fertig restauriert, wurden die Gärten in neuem Glanz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dies alles mit Spenden, soweit ich weiss.

Lanhydrock — Ein beeindruckendes Landadel-Haus mit einer wunderbaren Atmosphäre. Die Küche beeindruckt mich besonders. Die Gärten sind unterteilt in einen Waldgarten des 19. Jahrhunderts mit Kamelien, Magnolien und Rhododendren, einem Staudenkreis, der vor allem im Herbst bis in den Winter blüht und ein Geometrischer Garten der in ein Parterre über geht, welches im Frühling und Sommer mit den Blumenrabatten die Besucherinnen erfreut.

Trebah Garden — Dieser Waldgarten gelegen in der Bucht des Helford Rivers, gegründet Mitte des 19. Jahrhunderts von Charles Fox, Gärtner und Pflanzenjäger, beheimatet Pflanzen aus Tibet, China, Neuseeland und Amerika. Eine Entdeckung exotischer Flora in einer ebenso spektakulären Landschaft.

Trelissick, ein Landschaftspark mit Rhododendren soll besonders im Frühling ein Farbenrausch sondergleichen sein. Auf der Rasenfläche in der Mitte steht eine chinesische Zeder. Spezieller Baumbestand.

Trelissick

Trelissick, Sicht auf die Bucht vom Park aus, fotografiert von Malcolm Balmer

Glendurgan — am Hang gelegener Garten im subtropisches Mikroklima mit raren und exotischen Sträuchern und Bäumen. Magnolien, Farne, Palmen, Kamelien, Azaleen sind kombiniert mit Wildpflanzen. Ein weiteres Highlight — das Heckenlabyrinth aus Lorbeerbüschen.

Antony House and Garden, das prächtige Haus interessiert uns und wir machen eine Führung.
Ein umauerter Barockgarten schliesst an das Haus an. Im Norden fällt der etwa 10 ha grosse Garten leicht zum Fluss ab. Wir sehen Baumgruppen in offenen Rasenflächen. Hier wird auch die National Collection von über 600 Tagliliensorten gepflegt.

Antony House and Garden

Die barocke Gartenanlage, fotografiert von Malcolm Balmer

 

 

 

 

 

Trengwainton House and Garden, Die malerische Lage gewährt von der Terrasse aus einen Blick auf die Mounts Bay und The Lizard. Der Waldgarten entstand im 19. Jahrhundert. Besonders im Frühling versprühen Kamelien, Magnolien und Rhododendren in verschiedenen Farben ihren exotischen Reiz. Im ummauerten Küchengarten, angelegt in den 1920er Jahren, wird heute vorwiegend Gemüse und Obst gezogen.

Trerice House and Garden, ein sehr schönes Haus aus der elisabethanischen Zeit. Eine kleine, sehr hübsche Gartenanlage mit Blumenbeeten und Apfelarkaden umgibt das Haus.

Ein AhaEin Ha-ha oder Aha grenzt das gestaltete Terrain vom Umland ab, hält vor allem Schafe und andere ungebetene Besucher fern. Der Garten wird durch die Grube von der Landschaft getrennt. Trotzdem verschmilzt vom Garten aus die Sicht mit der Weite der Landschaft und kann so als Gestaltungselement wirken, den Garten vergrössern. Die Idee des Ahas stammt vermutlich aus Frankreich und kam Ende des 17. Jahrhunderts nach England.

 

Die vierte Gartenreise — Grüne Hügel, Seen und blitzgescheite Hunde (2004)

Gegend: Cumbria, auch Lake District genannt
Gärten: Levenshall, Tatton House and Garden, RHS Garten in Wisley, Standen House and Garden

Gowbarrow Cumbria

Gowbarrow Cumbria, fotografiert von Malcolm Balmer

Die Gegend ist wild und sehr hügelig, ab und an geht’s mit dem Auto auf steilen Strassen über kleine Pässe. Unser B&B wird von einer Schafzüchter- und Farmersfamilie betrieben. Der Farmer trainiert Hunde mit denen er die verstreuten Schafherden wieder einfängt aber auch Wettbewerbe im Schafe treiben bestreitet. Wir machen eine Wanderung in die saftigen Hügel hinauf und besuchen das Dorf Beatrix Potters, der Kinderbuchautorin.

TopiaryFormschnitt ganzer Hecken wird in England seit dem 17. Jahrhundert intensiv betrieben. Schon die Ägypter schnitten Pflanzen in Form, sowie die Römer ihren Zypressen eine schlankere Gestalt durch das Schneiden gaben. Der heutige Formschnitt (Topiari) begründet eine weitere Technik der Gartengestaltung. Auch hier geht es um Abgrenzung verschiedener Gartenräume oder Ebenen, um Ruhe und Bewegung. Riesige Durchgänge, ganze Pflanzenwände wuchsen so über die Jahre in manchen Gärten und Parks heran. Diverse Pflanzen, nicht nur der Buchsbaum, werden von den Engländern zu allerlei Formen geschnitten. Auch Eiben, Hainbuchen, Stechpalmen, Lorbeer und auch Liguster eignen sich für Topiari.

Levenshall, Landgut bei Kendal, ein wunderschöner Garten mit Topiari im Grossformat. Viele Eiben in teils bizarre Formen geschnitten (siehe grosses Beitragsbild). Angelegt wurde der Garten bereits Ende des 17. Jahrhunderts.

Tatton House and Garden, wunderschön gelegenes Herrenhaus mit Gärten in verschiedenen Stilen und angrenzendem grossen Park.

RHS Garden Wisley Der Schaugarten der Royal Horticultural Society, der auch als  Versuchsgelände ökologischer Gartengestaltung, fungiert. Ein Gartencenter und eine Bücherei sind ebenfalls angeschlossen. Der Park ist weitläufig mit beeindruckendem Baumbestand und zeitgenössischen Staudenpflanzungen, wie zum Beispiel die 150m langen Beete mit nordamerikanischen Pflanzen 2001 gestaltet von Piet Oudolf.

Standen House and Garden der letzte Garten, den wir auf dem Weg zum Flughafen besichtigen. William Morris (bekannter Designer Ende des 19. Jahrhunderts) wurde vom Besitzer engagiert, grosse Teile des Hauses innen, zusammen mit dem Architekten Philippe Speakman Webb und der Ehefrau des Besitzers Margaret Beale, und den Aussenraum bzw. den Garten zu gestalten.

 

Die fünfte Gartenreise — Die legendäre Flower Show (2005)

Gegend: London City
Gärten: Viele, von urban modern bis verträumt romantisch auf dem trockengelegten Areal im Flussbecken der Themse

Royal Horticultural Society 1804 gründeten einige einflussreiche Gentlemen die Gartenbauliche Gesellschaft zu London, deren Aufgabe es sein sollte den Gartenbau und das Wissen um die Praxis zu fördern. 1861 wurde Prinz Albert Patron der Gesellschaft, die deshalb in die Royal Horticultural Gesellschaft umbenannt wurde. Seither übernimmt der jeweilige Monarch das Patronat.
1903 erwarb die Gesellschaft aufgrund der Kohlenstaub-Belastung in London ein Landgut am Fluss Wey. ‚Wisley Gardens‘ entwickelte sich zu einem der wichtigsten Zentren des Gartenbaus.
Heute beschäftigt die RHS Hunderte von Mitarbeiterinnen, die für die gemeinnützigen Ziele arbeiten und auch in Schulgärten Unterricht anbieten, die zahllosen Gärten und Parks pflegen und zum Gelingen der zahlreichen jährlich stattfindenden Flower Shows beitragen. Die RHS hat heute an die 363’000 Mitglieder aus aller Welt.

Die Chelsea Flower Show. Die jährliche Garten-Messe, seit 1912 in Chelsea abgehalten wird auch von internationalem Publikum besucht. Mit zahllosen Events im Event untermalt, bietet die Show eine einmalige Fülle an Variationen ‚der Gestaltung eines Fleckens Erde‘.
Die Show findet jedes Jahr im Mai statt. Meistens kann ab November des Vorjahres gebucht werden. Zum Beispiel direkt auf der RHS Website. Ratsam ist ausserdem eine frühe Buchung eines Hotels in London.

Chelsea Flower Show

Moderner Kiesgarten an der Chelsea Flower Show

Für den Beitrag wurden folgende Werke herangezogen:
The History of Gardens von Howard Loxton, Bounty Books, Neuauflage 2005.
Das Paradies auf Erden finden von Penelope Hobhouse, Schirmer Mosel Verlag, 2006.
Sensationen von Nadine Olonetzky, erschienen im Birkhäuser Verlag, 2007.
Romantische Gartenreisen in England von Anja Birne, erschienen im Callwey Verlag, 2016.

Weitere wunderschöne Bilder von Malcolm Balmer sind zu sehen auf dorsetcamera.co.uk