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Schottergärten

Schottergärten überall

Rundgang in Appenzell. Der Schnee verdeckt zwar noch einige Flächen in den Vorgärten des Dorfes. Aber ganz klar ersichtlich, auch hier ist Schotter sehr beliebt. Man fragt sich: Modeerscheinung, Allianz der Kiesgruben, des Steinhandels mit Gartenbau-Betrieben oder einfach eine Abspaltung der Verbindung zur Natur?

Auch in Zürich gibt es zahllose dieser kleinen «(Vor-)Gärten des Grauens». Der Ausdruck ist eine humorvolle Erfindung von Biologe Ulf Soltau aus Berlin mit Facebook-Seite, auf der eingesandte Fotos von Schotterwüsten aus dem ganzen Land publiziert werden.

Es heisst, man habe weniger zu tun und die Schotterflächen sähen auch noch schön aus. Beides stimmt nur bedingt. Denn auf dem Schotter, aufgefüllt über einer absolut dichten Kunststoffmembran, können sich trotzdem Wildkräuter versamen und bei Starkregen sind kleinere Überschwemmungen vorprogrammiert, weil das Wasser nicht mehr versickern kann.

Angesichts der Voraussage von Trockenheit und Hitze im Sommer und der dringend notwendingen Erhaltung einer Biodiversität von Pflanzen und Tieren, auch in Siedlungsgebieten, heisst Schotter = Tod.

Zum Glück gibt es jede Menge gute Beispiele in Dorf und Stadt von Menschen bzw. Land- und Hausbesitzer:innen, die sich als Teil der Natur begreifen. Es bleibt zu hoffen, dass auch Schottergärtner:innen irgendwann zur Vernunft kommen und doch auch lieber Schmetterlinge und Vögel durch ihren Vorgarten flattern sehen als auf öde Steinflächen zu blicken.

Ein absolut tolles Beispiel: Beth Chatto Gardens in England, dieser Kiesgarten wurde seit 30 Jahren noch nie gegossen und ist ein Lebensraum für diverse Vögel und Insekten.