Monthly archives of “September 2014

Ein Beerengarten von Null auf Hundert

chez_nous_720_01
Ende November. Im Familiengarten, vollkommen leer oder ’nackt‘ wie wir zu sagen pflegen, soll ein Beerengarten entstehen . Drei Monate später, wir scharren ungeduldig in den Startlöchern, geht’s endlich los. An einem trockenen Tag kommen die bestellten Beerensträucher, Heilpflanzen und Fruchtbäumchen. Zu dritt pflanzen wir sie ein. Ganz schön anstrengend. Am Schluss kommt Stolz und Freude auf.

 

 

chez_nous_720_02
Regnerisches Wetter. Wir müssen nicht oft giessen. Alles wächst schön an. Nun heisst es warten. Wir überlegen, welche Gemüsesorten und welche Einjährigen Blumen wir in den Zwischenräumen aussäen wollen.

 

 

chez_nous_720_03

 

 

 

Zwischen den Beerensträuchern säen wir Spinat, Knoblauch und Radieschen aus. Später folgen Kürbisse, Schnittsalat und Zwiebeln. Die Himbeeren werden hochgebunden.

 

 

 

chez_nous_720_05

 

 

Das warme Wetter und der Regen zwischendurch lässt die Pflanzen ‚explodieren‘. Letzten Samstag haben wir erstmals einen Nachmittag lang gejätet. Zur Belohnung gab’s bereits eine Handvoll Spinat zum Ernten.

 

 

 

chez_nous_720_06

 

 

Juni. Die Pflanzen explodieren geradezu. Völlig unerwartet im ersten Jahr, gibt es bereits Walderdbeeren, Stachelbeeren, Maulbeeren und Himbeeren zu ernten. Auch die Heilpflanzen fühlen sich wohl und beginnen ihre Blüten zu entfalten.

 

 

 

chez_nous_720_08

 

 

Ende August. Trotz des wechselhaften Wetters entwickelt sich alles prächtig. Die Kürbisse zwischen den Beeren im Frühjahr gesetzt, haben eine beachtliche Grösse angenommen. Auch die Herbsthimbeeren brauchen nicht mehr lange bis zum Pflücken.

 

Herbstanfang

 

 

 

Der Herbst beginnt und damit auch das Abernten. Die Himbeersträucher tragen immer noch viele Beeren. Auch die Kürbisse und Sonnenblumen erreichen für mein Empfinden Rekordgrössen. Zumindest dafür war der viele Regen während des Sommers gut. Wir sind zufrieden.

Reife Beeren

Auf meinem Weg ins Büro macht sich der Herbst bemerkbar. An einer besonders exponierten Stelle etwas über der Stadt, stehen ein paar Wildrosensträucher und einige Obstbäume. Daran hängen viele Früchte, parat zum Ernten. Die Besitzerverhältnisse sind mir unbekannt, deshalb lass ich es bleiben mit dem Abzupfen.
Genau dieses Thema haben sich ein paar junge Leute zum Ziel gemacht: In Vergessenheit geratene Früchte wieder in die Wahrnehmung zu rücken. Die Website mundraub.org ist als Plattform aufgebaut. Nutzerinnen und Nutzer veröffentlichen auf der Mundraub-Map Standorte echter Bäume, Sträucher und Kräuter. Statements des Teams, Blog-Einträge, Links und Tipps zum Thema Obst ergänzen die Informationen.

Dahlie in Vase mit Schleierkraut

Speziell schön sind jetzt wieder die Dahlien. Die Blüte allein erinnert an eine filigrane Skulptur aus Porzellan. Ich kann mich kaum daran satt sehen. Ebenso an den Arbeiten des momentan angesagtesten Floral-Designers aus Japan:
Makoto Azuma, japanischer Rockstar, kreiert und realisiert mit seinem Team archaische bis verspielte Pflanzenskulpturen, interpretiert Ikebana vollkommen neu und eigenwillig.

«Nur wer das Alte kennt, erkennt auch das Neue»

An dieses alte Japanische Sprichwort knüpft Azuma mit seiner Arbeitsweise ganz bewusst an. Die Resultate versprühen Lebendigkeit und eine schier unerschöpfliche Kraft.

Durchs Sonnentor

Im Frühling fragte mich eine Freundin, ob ich auf eine kleine Reise nach Wien mitkommen möchte. Für mich war’s klar. Ja, mit einem Abstecher ins Waldviertel und einer sonntäglichen Betriebsführung bei Sonnentor, dem Bio-Betrieb für Tees und Kräuter in Österreich.

Wir kurvten durch eine hügelige Landschaft, in der sich dichter Wald mit Feldern und kleinen Tälern, abwechselt. Irgendwo ging’s dann links von der Hauptstrasse weg und wir hielten Ausschau nach dem Wegweiser zum Sonnentor. Die Strasse führte durch kleine Ortschaften und wir fragten uns schon, ob wir denn auch den richtigen Weg eingeschlagen hatten. Ganz unvermittelt waren wir plötzlich da, vor dem Sonnentor in Sprögnitz.
Etwas zu früh. Deshalb nutzten wir die Gelegenheit auch gleich im neueröffneten Restaurant etwas Kleines zu essen und uns danach im Laden umzuschauen. Jede von uns hatte eine Liste dabei.  Die Einkaufskörbe füllten sich schnell und wir freuten uns über die feinen Tees, Gewürze, Kräuter und Kekse, die wir erstanden hatten.

Die Stimmung war gut und die Führung konnte beginnen. Mit viel Humor und Fachwissen wurden wir durch ‚die heiligen Hallen’ gelotst. Der intensive Geruch von all den Kostbarkeiten begleitete uns während der ganzen Führung. Die Regale gefüllt mit Paketen bis unters Dach, angeschrieben mit den Herkunftsorten aus der ganzen Welt. Wir erfuhren eine Menge Zahlen vom Betrieb. Auch ein paar Geheimnisse der Kräuterverwertung flüsterte man uns ins Ohr. Die Führung neigte sich ihrem Ende entgegen und in einem grossen, hellen Saal naschten wir extra für uns bereitgestellte Kekse und tranken Tee. Uns wurde klar, dass der Text auf den Produkten nicht nur als Werbeslogan dient, sondern hier tagtäglich gelebt wird.

«Sonnentor steht für Frische, für beste Qualität, für sorgsame Verarbeitung. Und für natürliche, hochwertige und wertvolle Produkte» 

Produkte von Sonnentor sind schon seit vielen Jahren meine Favoriten, wenn’s um Tee- und Kräutermischungen geht. Interessiert verfolge ich Neuigkeiten und Veränderungen. Sonnentor trifft mit seinen Erzeugnissen in vielerlei Hinsicht den Nerv der Zeit. Die Namensgebung mancher Produkte lehnen sich stark an Bedürfnisse und Sehnsüchte unseres Lebens an. Wie zum Beispiel «Loslassen, Starker Wille, Schönen Feierabend, Wieder gut!» usw. Ich bin immer wieder überrascht vom Ideenreichtum gepaart mit viel Feingefühl, mit dem Sonnentor erspürt, was die Kundschaft beschäftigt.

Johannes Gutmann (Gründer von Sonnentor) ist ein weiteres Beispiel, wie mit viel Sorgfalt und Durchhaltevermögen einen Betrieb aufgebaut werden kann. Er verzichtet auf grosse Maschinenparks, weil ihm die Menschen und deren Handarbeit wichtiger ist.
Sonnentor ist eine Firma, die von allen Angestellten mitgetragen wird, den Bio-Bauern im Waldviertel sowie aller Zulieferländer und zu guter Letzt von Konsumentinnen und Konsumenten hier in Europa.

Der Betrieb wächst ständig. Da drängt sich bei mir die Frage auf, wo das denn nun hinführt. Kann die Qualität und das Engagement für Landschaft und Menschen vor Ort und in den vielen verschiedenen Ländern, beibehalten werden? Die Zukunft wird zeigen, wie mit dieser Expansion umgegangen wird. Die grosse Verantwortung, so mein Eindruck, wird von den vielen Menschen, die daran beteiligt sind, mit viel Engagement übernommen.

Die Sonnentor-Webseite bietet sehr viele Informationen nicht nur zu Sonnentors Kräuter- und Teehandel, sondern auch zu Veranstaltungen, die hier durchs Jahr organisiert werden. Zusätzlich kann man auch selber aktiv werden, in dem man Tipps zur Nachhaltigkeit beisteuert und im Gegenzug einige hilfreiche Hinweise, für ein achtsames Leben in Beruf und Freizeit, erhält.

Wolken

Das Wetter spielt im Garten eine grosse Rolle. Besonders Wolkenbilder faszinieren und lassen manchmal präzise Prognosen zu. Vielleicht weil sie als Bindeglied zwischen Erdoberfläche und Kosmos erscheinen.

Andreas Züst, der engagierte Bildersammler, Forscher, Verleger, liess sich immer wieder hinreissen, in den Himmel zu schauen und zu fotografieren. Auf der Webseite unter der Rubrik Bildarchiv und dem Stichwort ‚Wolken‘ findet sich eine wunderschöne Fotoserie.