Gärten und Landschaftspärke in Deutschland
Die Deutschland-Tour war dicht bepackt. Ein wenig zu dicht. Nichts desto trotz, ich sah wunderbare Orte, tolle Architektur, viel Historisches und atemberaubende Landschaftschaften.
Der Besuch in Hombroich hat sich ergeben. Meine Freunde in Bonn schlugen diesen Ausflug vor — eine gute Idee, fand ich. Der Landschaftspark mit diversen einfachen Gebäuden, in denen Kunst beherbergt ist, verführt zum querfeldein stapfen, oder auf kleinen Pfaden an einem kleinen Fluss entlang und durch kleine Wäldchen an sommerlichen Feldern vorbei zu spazieren. Wir essen draussen ein kleines Sandwich unter Bäumen. Danach gehts über die Strasse auf das Areal der früheren Raketenstation, wo auch das von Tadao Ando gebaute Kunstmuseum steht. Die ganze Anlage bezaubert, weil sie einen ganz besonderen Reiz ausstrahlt.
Der Landschaftspark Nord bei Duisburg dagegen, steht schon lange auf der Besuchwunschliste ‚Gärten und Landschaftparks‘. Die ausrangierten, rostigen Industrieanlagen der Hütte, überall mit Pflanzen bewachsen, teils in Gartenräume umgestaltet, beeindrucken mich. Ohne rigorose Eingriffe in die ausrangierten Anlagen wurde eine wunderbare Verbindung und neues Verständnis von Industrie, Landschaft und Natur erschaffen.
Spiekeroog, zur ostfriesischen Inselkette gehörend, versprüht seinen etwas spröden, windigen Sommer-Charme. Der grössere Teil der Insel steht unter Naturschutz. Ooohhh, der Strand ist ein Traum, breit und einladend für lange, lange Spaziergänge. Ich stemme mich gegen den Wind und in den Dünen bestaune ich die Flora zu. Nicht zu überstrapaziert von UrlauberInnen und eine bisweilen etwas distanzierte Gastfreundschaft der InsulanerInnen entspricht mir sehr.
Jever, eine Stadt in Niedersachsen, ist mein nächstes Ziel. Das Bier mit dem gleichen Namen wird hier gebraut. Ein kleiner Kanal durchzieht die Innenstadt. Dort steht auch ein Schloss, erbaut im 14. Jahrhundert. Der Park drum herum, der nach englischem Vorbild im 19. Jahrhundert angelegt wurde, gefällt nicht nur mir. Entengruppen und mindestens vier Pfauenpaare wandern auf den Wegen umher und verfolgen fressgierig ‚Tütenträgerinnen‘, die Futter im Schlossmuseum gekauft haben. Der Park, gut besucht aber nicht überlaufen, hat einen bemerkenswert alten Baumbestand. Modern gestaltete Blumenbeete passen bestens ins Gesamtbild des Parkes.
Zum Schluss — Kassel. Ein Besuch der Documenta 15. Diesmal ganz im Zeichen Kollektiver (künstlerischer) Arbeit. Ich fühle mich mehrheitlich angesprochen und angeregt von den Arbeiten. Vieles deckt sich mit meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Wir, die BesucherInnen, sind mal nicht nur Zuschauerinnen, die durch Säle an Kunstwerken vorbei gehen, staunen, lesen, bewerten. Wir werden eingeladen, geradezu animiert mitzumachen, mitzugestalten und den Begriff «miteinander» zu überdenken.