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Grüner Gärtnern mit weniger Plastik

Das wilde Leben einladen — denn das Wort Abfall gibts nicht mehr.  Ein Zitat das ich mal irgendwo aufgeschnappt habe. Es gefällt mir sehr. Mit etwas Einfallsreichtum kann beim Gärtnern viel dafür getan werden. Und mehr Biodiversität, Ressourcenschonung und Wiederverwertung natürlicher Materialien wird rasch zur Gewohnheit.

Die folgende Liste lässt sich ergänzen. Für weitere Vorschläge über das Formular bin ich offen.


Allgemeines

  • An brütende Vögel denken, je nach Grösse des Gartens Nistkästen, Futterplätze und Futtertröge einrichten
  • Teiche einplanen, bzw. Wasserstellen
  • Einfache Handwerkzeuge verwenden, Elektrogeräte vermeiden.
  • Mehr Recycling einführen: Zum Beispiel Rankstützen aus Holz als Haufen für kleinere Tiere wie Igel und Blindschleichen aufschichten. Darauf können auch Äste des Rosen- und Brombeerschnitts sowie der Schnitt anderer verholzter Sträucher und Stauden gelegt werden. Garten-Deko aus Naturmaterialien selber herstellen oder kaufen.
  • Erdsäcke umdrehen, mit Laub füllen, ein paar Löcher einstechen und im Garten an einen passenden Ort ablegen. Nach ca. einem halben Jahr aufbewahren sollte das Laub verrottet sein und kann als Humus ausgebracht werden.
  • Wenn möglich auch zuhause kompostieren, Humofix ein Pulverextrakt aus diversen Pflanzen von Benediktinerinnen der Abtei Fulda zubereitet, hilft sehr dabei. Behälter und Zubehör zum Beispiel bei waschbaer.ch erhältlich.
  • Jauchen und Brühen zum Düngen und als Pflanzenschutz einsetzen. Sogar Wildkräuter helfen auf diese Weise anderen Pflanzen zu wachsen.
  • Bereits beim Samenkauf auf saisonale Wahl achten. Um das Risiko eingeführter Krankheiten und invasiver Pflanzen zu minimieren, online Bio-Samen bestellen. Mehr dazu…
  • Wo immer möglich (Wild)Blumenwiesen aussäen. Für PicNics Patches ausmäen.

Plastikverbrauch gezielt eindämmen

  • Schon vorhandenen Plastik solange wie möglich nutzen. Zinkgefässe sind sehr schwer. Wer es leichter mag oder den Rücken schonen muss, verwendet mindestens Hartplastik-Giesskannen. Sind Geräte am zerbröseln, nicht mehr verwenden
  • Wellkarton anstelle Kunststoffmembranen verwenden um Flächen von Unkraut zu befreien
  • Handwerkzeuge mit Holzgriffen verwenden und kaufen. Brockenhäuser haben immer welche auf Lager
  • Papiertöpfchen für Samen aus alten Zeitungen herstellen. Stöpsel dazu auf waschbaer.ch zu kaufen oder wie im Beitrag den guten alten Eierkarton einsetzen. WC-Papierrollen können ebenfalls als Samentöpfchen fungieren. Sie sind am besten für grosse Samen wie Bohnen geeignet
  • Langlebige und immer wieder verwendbare Aussaatschalen aus Gummi anschaffen
  • Holzsaatschalen selber bauen aus Palletten und Früchtekisten. Damit können auch Hochbeete gebaut werden. Anleitungen gibts auf Pinterest und Instagram
  • Beim Kauf von allerlei Pflanzen in Gartencentern und Gärtnereien darauf achten, dass die Pflanzen in kompostierbaren Töpfchen verkauft werden. Wenn alles nur aus Plastik ist, zumindest das Verkaufspersonal darauf ansprechen
  • Beim Kauf von Bäumen, Büschen und Stauden auf Nacktwurzler umsteigen, um grosse Plastiktöpfe gar nicht erst mitgeliefert zu bekommen
  • Für den Winter ein Gemüse-Abo in deiner Gegend abschliessen, wie zum Beispiel in Zürich bei ortoloco.ch usw. Das Gemüse wird meines Wissens nicht in Plastikfolie verpackt, geliefert.

Engagiert für Pflanzen

Zum Glück gibt es überall Menschen, die der Liebe für Pflanzen einen grossen Teil ihrer Lebenszeit widmen. Sie teilen diese mit uns, wenn wir offen dafür sind.
Hier ein paar aussergewöhnliche Menschen, bei denen Interesse zur Leidenschaft wurde. Und wie sich schliesslich ihre Experimentierfreude mit Fachwissen in Lust aufs Weitergeben verwandelt hat.

Patricia Willi gründete eine der ersten Wildstaudengärtnereien in der Schweiz. Sie ist mit ihrem Team weit herum bekannt, pflegt und gestaltet Gärten und setzt sich für Vielfalt ein. Und dies lange bevor Biodiversität in aller Munde war. Den Betrieb hat sie nun an langjährige Mitarbeiter:innen weitergegeben. Der Online Pflanzenshop ist für die Privatkundschaft ab März wieder offen.

Jürgen Feder bezeichnet sich selber als Extrembotaniker. Seine Passion für Wildpflanzen gibt er in Büchern, Vorträgen und Exkursionen weiter. Seine Begeisterung schwappt auf einen über, wenn man selber unterwegs am Wegesrand Pflanzen entdeckt. Seine Agenda für Exkursionen (in Norddeutschland) ist online.

Margrit de Colle lebt mitten in und für Blumen. Und das auf wilde, pure und nachhaltige Art. Sie betreibt die erste Bio Schnittblumen Landwirtschaft Österreichs in der Steiermark. Der Name ist Programm. De Colle heisst auf italienisch ‚Vom Hügel’. Online kannst du diverse Workshops buchen.

Flora Arbuthnott, eine Produktedesignerin in Devon hat ihren ganz persönlichen Weg im grossen Garten der Natur gefunden. Sie experimentiert, um aus Pflanzenteilen natürliche Farbstoffe herzustellen. Ihre fundierten Erfahrungen gibt sie gerne weiter. Auf ihrer Website kannst du Kurse in diversen Techniken, die sie entwickelt hat, buchen.

Der Herbst kommt

Seit ein paar Wochen verändert sich das Licht, die Farben draussen werden intensiver, stärker. Oft kann ich mich nicht daran sattsehen. Und natürlich denke ich schon ab und zu an die nächste Gartensaison. Wo hole ich mir Inspiration, welche Garten-Themen beschäftigen mich im Speziellen und wie kann ich die Bepflanzung an einigen Stellen im Garten harmonischer gestalten.

Folgend ein Link-Bouquet zu Gärten und zum Gärtnern. Viel Vergnügen beim Durchlesen.

offenergarten.ch, Verzeichnis von (Privat-)Gärten in der Schweiz, die du besuchen kannst
staudenfreunde.ch, die Gesellschaft publiziert eine Monatszeitschrift
permakultur.ch, Informationen rund um das Thema
urbanroots.ch, Urban Gardening für Beginners
pflanzenfreund.ch, Gartenmagazin «mit Ecken und Kanten»
interkulturelle Gärten, ein Verzeichnis solcher Gartenprojekte
kistengruen.de, Gartenblog über einen sechs Quadratmeter Balkongarten
ronfinley.com, Rebell mit grünem Daumen
gruenesblut.net, Interviews mit Gartenprofis, -bloggerinnen, Wissenschaftlerinnen etc.

Frauen und ihre Gärten (Teil 2)

Das versteckte Juwel

Ein kleines Seitensträsschen im Seefeld führt zu Bettis Garten. Mir fällt zuallererst der alte, sehr gepflegte Brunnen ins Auge. Sie sagt mir, dass sie ihn einmal pro Monat selber reinigt. Überhaupt liebt es Betti zuzupacken. Seit sie vor einigen Jahren wieder ins Haus ihrer Eltern gezogen ist, gärtnert sie mit Leidenschaft. Vieles in Sachen Pflege hat sie sich selber beigebracht oder aus der Erinnerung, wie es ihre Mutter gemacht hat, weiterentwickelt.
In der Nähe des Brunnens steht ein Findling dicht mit Efeu überwachsen. Bettis Vater hat den Stein hier hin hieven lassen, weil er es leid war, den fast monatlich demolierten Gartenzaun jedesmal reparieren zu lassen. Das enge Einbahnsträsschen zwang die Autofahrerinnen oft, genau vor dem Garten umzudrehen und viele unterschätzten den Einfahrwinkel.

Das Haus wurde 1850 erbaut und ging Mitte 1960er Jahre in den Besitz von Bettis Vater über. Er nahm innen einige bauliche Veränderungen vor. Aussen jedoch hat es bis heute sein Erscheinungsbild behalten. Auch die Fassadenfarbe ist noch dieselbe.
Die Gestaltung des Gartens übernahm die Mutter. Sie erneuerte den Bauerngarten im Stile dieser Jahre und pflanzte viele Hochstamm Rosen. Die Kieswege wurden durch Granitplatten ersetzt. Obstspaliere und ein Feigenbaum zieren den Garten heute noch. Die Früchte davon werden jeweils zur Erntezeit zu feinen Konfitüren und Sirups verarbeitet.

Heute bezieht sich die Gestaltung des Gartens ganz und gar auf Bettis Ideen. Sie sagt, sie strukturiere und setze sogleich um. Betti verändert immer wieder mal den Standort der Töpfe samt Accessoires. Manchmal weicht Altes, um Neuem Platz zu machen.

«Oft vergesse ich die Zeit, weil ich mit all meinen Sinnen komplett im Garten versinke.»

Der Garten umrandet den Hausteil auf drei Seiten. Er selber wird von einer Hecke gänzlich eingegrenzt. Vorne auf der Stirnseite verbreitert sich der Garten auf ca. 7 Meter Rasenfläche mit Obstbaum. Links und rechts führt er als drei Meter breiter Streifen den Hauswänden entlang. Dort finden sich kleine Sitzplätze ebenso wie eine schattenspendende Pergola, bewachsen mit einer «Chatzeseicherli»-Weinrebe. Vorne an der Hausmauer, hängen beinah reife Aprikosen. Das Spalier wird, rechts von einer Rose, und links von einer Weichsel begleitet.

Betti hat die Bepflanzung möglichst einfach gehalten. Auf der rechten halbschattigen Seite wachsen Hortensien, Efeu, Rosen, Kräuter. Vorne in der Sonne Lavendel und diverse Stauden. Eine besonders schöne Echinacea alba dicht zusammen mit einer ‚pinken‘ Tellerhortensie fällt mir ins Auge.

Ich wende mich dem Hintereingang zu und bin vom alten Gartenzaun begeistert. Wer dort in den Garten eintritt, bemerkt die rote Ecke, ein rotes Tischchen eingerahmt von einer wunderschönen Goldmelisse, mit einer Wuchshöhe, die ich selten gesehen habe. Eine Zucchetti, Johanniskraut und ein «Oktoberli» mit dunkelrotem Blattwerk gesellen sich dort dazu.
Von hier aus geht der Blick zum rotkarierten Tischtuch dem prominentesten Sitzplatz im ganzen Garten. Unter der Birnbaum lässt es sich wunderbar mit Familie und Freunden sitzen, essen und trinken. Wer sich davon kurz ausruhen will, legt sich in die Hängematte, die am Obstbaum befestigt ist. Die Feuerschale steht auch in der Nähe. Sie dient Betti im Sommer als Grill und  in der Übergangszeit auch mal als abendlicher Wärmespender.

Als ich Betti und ihren Garten am Abend verlasse, werfe ich nochmals einen Blick zurück auf den Brunnen, das Haus und den winzigen Vorplatz. Hier an dieser Gartenhecke jedenfalls endet die Hektik von Zürich und ich freue mich, dass ich dieses kleine Juwel kennenlernen durfte.

Der Mönchspfeffer:

Bettis Lieblingspflanze in ihrem Garten. Er riecht gut, wenn man Blätter in der Hand verreibt. Im Topf ist der Strauch jedoch nicht winterhart. Der Mönchspfeffer gehört zur Gattung Vitex. Sein lateinischer Name Vitex agnus-castus bedeutet «Lamm keusch». Er wurde schon früh als Symbol sexueller Enthaltsamkeit von Mönchen benutzt. Im Mittelmeerraum findet man immer noch Weinkörbe aus den zähen Vitexruten.
Der Strauch blüht von Mitte Sommer bis in den frühen Herbst hinein. Er erreicht eine Höhe von bis zu 4 Metern. Die Blütenstände sind meistens violett oder blau. Aber auch rosa oder weisse Sträucher sind erhältlich.
Er liebt geschützte, sonnige und feuchte Standorte mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden wie zum Beispiel an Flussufern. Sehr beliebt als Bienenweide, kann er als Spätblüher nochmals richtig Farbe in den Garten bringen. Seine Blätter und Triebe verströmen ein pfeffrig-würziges Aroma.
Die rundliche, schwärzliche Mönchspfeffer-Frucht mit etwa 2-3mm Grösse wird seit der Antike in der Naturheilkunde verwendet.
Quelle: Wikipedia, mein-schoener-garten.de.

Yogabild

Das witzigste Yogabuch, dass ich kenne

Wir warten ständig. Auf irgendetwas. Judith Stoletzky die Autorin des Buches ‚Yoga while you wait‘, hilft uns mit einfachen Asanas  das Warten im Alltag zu verkürzen und uns selbst dazu noch etwas Gutes zu tun.
Treffend veranschaulicht und ergänzt durch Markus Abeles tollen Fotos vermitteln die kurzen Erklärungstexte wertvolle Informationen zu den Übungen und deren Bedeutung.
Philosophie kommt nicht zu kurz und mutet in den manchmal fast schon absurden Querbezügen zu unserem täglichen Tun, ungemein fröhlich an. Sei es nun in der Küche, auf der Strasse oder bei der Arbeit.
Einige Übungen mach ich fast täglich, wo’s dann grad passt und lache oft herzhaft über mich über den Moment und unser hektisches und oft ziel- und zügelloses Treiben.

Erschienen im Becker Joest Volk Verlag.
ISBN 978-3-95453-147-9

In Susannes Terrassengarten

Frauen und ihre Gärten (Teil 1)

Die Fülle auf einem Flachdach in der Stadt

Schon als Kind entdeckte Susanne das Gärtnern für sich im elterlichen Schrebergarten. Sie hatte ihr eigenes Beet, welches sie bepflanzen durfte, wie sie wollte.

Auf dem Balkon der allerersten eigenen Wohnung begann sie mit Pflanzen in Töpfen zu experimentieren. Bei jedem Umzug wurde der (Topf-)Garten grösser, sie probierte mehr und mehr aus. Susanne versuchte sich bald mit der Gemüseanzucht.

Heute auf ihrem ca. 100 m2 grossen Dachgarten nehmen im Sommer diverse Tomatensorten und Salate die Breitseite in Beschlag. Susanne sagt, sie wolle das Beste, was der Sommer an Frische zu bieten habe, täglich auf dem Tisch.

In den 1990er Jahren hat sie ihr Gartenreich mitten in der Stadt mit viel Geduld und Aufwand entstehen lassen. Die Pflanzfläche hat sich nach der Verbesserung des Bodens, der gerade mal 25cm tief ist, stetig vergrössert. Susanne hat verschiedene Ecken und Räume gestaltet. Ihre Vorliebe für ganz spezielle Pflanzen, die sie von (Garten-)Reisen meist in Form von Samen mitbringt, hat dazu beigetragen, dass ein exotisches Flair über die Terrasse weht.

Susanne findet, sie könne sich hier völlig ausleben, was das Gärtnern betreffe und wirklich, sie hat ihren Garten in eine kleine bunte Oase verwandelt.

«Im Garten sehe ich, was ich gearbeitet habe und es bringt mehr als schmutzige Hände, es erdet mich.»

Gaillardia

Gaillardia

Delikate und exotische Pflanzen:
Zum Beispiel eine rotviolette Gaillardia ursprünglich aus Nordamerika stammend oder die wohlduftende Tuberosa. In einer Ecke beim Sitzplatz steht die Abendpflanze Mondwinde (Calonyction album) in einem Topf. Die gedrehten Blüten öffnen sich bei Dämmerung in Sekundenschnelle und wirken wie offene weisse Fächer. Oder die Schokoladen-Kosmeen, die botanisch eigentlich gar keine Kosmeen sind, mit samtig rotbraunen Blütenblättern. 

 

Der neugierige Gärtner von Jürgen Dahl

Die etwas andere Gartenliteratur

Auf direkte und sensible Art berichtete der Autor Jürgen Dahl von seinen Erlebnissen im Garten rund ums Jahr. Seinen Entdeckungen, Beobachtungen, Erkenntnisse und Versäumnisse entlockten mir schon manches Aha, so ist das…

Seine Bücher mit den speziellen Titeln wie Mein geliebtes Heu oder Bitteres Lachen im grünen Bereich, bringen uns die Gartenwelt samt ihren Schattenseiten auf humorvolle Weise näher.
Mein Tipp aus Der neugierige Gärtner:

Eierschale als Samentöpli
Eierschalen heiss auswaschen, im Eierkarton aufstellen, mit Erde füllen und den Samen hineindrücken. – Den Sämling, gross genug für den Garten, samt Schale (etwas einknicken) in die Erde stecken. Der Kalk nährt die kleine Pflanze und schützt ihren Wurzelbereich. 

Jetzt loslegen mit der Gartenplanung

Einteilung & Platzbedarf

Für eine komplette Selbstversorgung aus dem eigenen Garten mit Gemüse, Obst und Kräutern, rechnet man pro Person mit 100 m2 Nutzgarten aufgeteilt in 40 m2 Gemüse, 1 m2 Kräutern, 20 m2 Beerenobst und 40 m2 Baumobst. Diese Fläche steht jedoch selten zur Verfügung. Mit 25 m2 Nutzgarten pro Person gibt es auch schon genug zu tun und zu ernten.
Gemüsebeete sollten nicht breiter als 120 cm sein, damit die Beetmitte vom Weg aus gut erreichbar ist.
Der Kompostplatz liegt meist am Rande des Gartens. Auf genügend Bewegungsfreiheit achten und genug breiter Zugangsweg für den Schubkarren anlegen.
Guter Zugang zu allen Gartengeräten, zur Regenwassersammelstelle und den Tonnen mit angesetzten Jauchen und Brühen erleichtern die Arbeit enorm.

Garten-Anbauplan – Was wird wo gepflanzt

Es gibt gute Gründe für eine Planungsrunde am Grünen Tisch. Neue Ideen betreffend Anbau und Verwendung begegnen wir zwar ununterbrochen, aber dann ist die Gartenfläche jeweils schon bestellt! Eine gewisse Vielfalt, Abwechslung und die Einhaltung der Fruchtfolge lohnen die Planung.
Was wollen Sie unbedingt ernten, wieviel Platz brauchen all diese Gemüsesorten, wann sind die Aussaattermine? Sie entscheiden. Meine Empfehlung, eine Mischkultur pflegen, in der neue Ideen Platz finden.
Ein Anbauplan, in dem der feste Bedarf an bestimmten Gartenprodukten berücksichtigt und kombiniert ist, beugt Krankheiten und Schädlingen vor und ermöglicht gleichzeitig eine boden- und umweltschonende Düngung.
Laubgehölze und Hecken bieten Unterschlupf für verschiedene Vogelarten. In Reisig-, Laub- oder Holzhaufen fühlen sich Nützlinge wie z.B. der Igel besonders wohl.

Gartenanbauplan

Mischkultur

Unabhängig von der Zugehörigkeit zur Pflanzfamilie gibt es Gemüsearten, die sich gegenseitig begünstigen, wenn sie nebeneinander im Beet gesetzt werden. Andere wiederum verhalten sich neutral oder beeinflussen sich negativ.

Der Effekt der Mischkultur beruht auf Stoffwechselprogrammen, die von der Pflanzenwurzel an den Boden abgegeben werden oder über die Blätter als Aromastoffe freigesetzt werden. Diese halten z.B. Schädlinge fern.
Bei der Mischkultur werden die verschiedenen Gemüse so nebeneinander angebaut, dass sie sich möglichst positiv beeinflussen.
Zum Thema Mischkultur, insbesondere zur gegenseitigen Beeinflussung gibt es ausgewiesene Fachliteratur. Bei Bioterra kann ein sehr hilfreicher Mischkultur-Schieber bestellt werden.

Fruchtfolgewechsel und deren Regeln

Unter Fruchtfolge versteht man einen im 3 bis 4 Jahres-Rythmus stattfindenden Anbau verschiedener Gemüse auf demselben Beet.
Die Planung der Fruchtfolge soll nicht nur die Bodennährstoffe und den vorhandenen Platz optimal ausnutzen, sondern auch Schaderreger begrenzen. Es gibt einige Kleinstorganismen und Schädlinge, die im Boden lange Zeit überdauern und hartnäckig immer wieder dieselbe Kultur heimsuchen. Hier gibt es auch Arten, die sich an bestimmten Pflanzen vermehren, danach lange in einen Dauerschlaf im Boden versinken und sofort erwachen, wenn ihre Pflanze wieder angebaut wird.
Die Fruchtfolgeregel definiert, wieviele Jahre gewisse Kulturen der gleichen Pflanzenfamilie in einem Beet pausieren müssen, damit die Schädlinge verhungern.
Im Garten-Anbauplan blättern wir also Jahr für Jahr zurück, um festzustellen, ob die Fruchtfolge eingehalten wird.
Die Fruchtfolgeregel gibt es noch aus einem anderen Grund (als nur Fruchfolgewechsel). Nicht jedes Gemüse stellt die selben Ansprüche an die Nährstoffversorgung (Dünger, Jauche, Kompost).

Wir unterscheiden:

Starkzehrer: Wie Kürbis, Kohlarten, Gurke, Kartoffeln.
Das Beet wird vor der Bepflanzung mit ausreichend Grunddüngung versorgt (Einarbeiten von Mist und/oder Kompost). Während der Pflanz- und Wachstumszeit muss je nach Gemüseart noch reichlich Dünger nachgegeben werden.
Mittelzehrer: Wie Karotten, Mangold, Fenchel, Salat.
Sie kommen mit einer gewöhnlichen Kompostgabe aus.
Schwachzehrer: Wie Radieschen, Bohnen, Zwiebeln, Kresse.
Denen reicht oft der im Boden vorkommende Nährstoffvorrat, den die Vorgemüse hinterlassen haben, aus.
Stickstoffsammler: Puffbohne, Gelbsenf und andere Gründüngungen.
Dies ist eine extra Gruppe, die selbst wenig Dünger brauchen, jedoch nach der Ernte stichstoffreichen Boden hinterlassen.

Im Idealfall verläuft die Fruchtfolge so, dass auf dem Beet mit Starkzehrer im 2. Jahr Mittelzehrer folgen, im 3. Jahr Schwachzehrer und im 4. Jahr die Stickstoffsammler, die den Stickstoffvorrat im Boden wieder anreichern. Dazu sollte man die Pflanzenfamilien kennen.

Pflanzenfamilien bei den Gemüsesorten

Mit dem systematischen Wechsel der Gemüsekultur von Jahr zu Jahr werden viele Schädlinge in Grenzen gehalten. Die Wahl der richtigen Fruchtfolge ist somit eine wichtige Massnahme des biologischen Pflanzenschutzes. Hilfreich dabei ist es, die Zugehörigkeit des Gemüses zur Pflanzenfamilie zu kennen.

Das Gemüse (sowie andere Pflanzen aus dem Garten) werden in Pflanzenfamilien unterteilt. Die einzelnen Familien heissen und beinhalten:

Pflanzfamilie Gemüse/Kräuter
Baldriangewächse Feldsalat
Doldenblütler Karotten, Sellerie, Petersilie, Fenchel, Dill
Gänsefussgewächse Spinat, Randen, Mangold
Echte Gräser Mais
Korbblütler Salat, Endivie, Chicorée, Radicchio, Schwarzwurzel
Knöterichgewächse Rhabarber
Kreuzblütler Kohlgewächse, Radies, Rettich, Meerrettich, Kresse
Kürbisgewächse Gurke, Melone, Kürbis, Zucchini
Nachtschattengewächse Tomate, Aubergine, Paprika, Kartoffel
Liliengewächse Zwiebelgewächse, Porree, Schnittlauch, Knoblauch, Spargel
Schmetterlingsblütler Erbse, Bohne

Vermeiden Sie nach Möglichkeit, Gemüsepflanzen aus der selben Familie mehrmals hintereinander auf dem selben Beet anzubauen (Fruchtfolgeregel). Ausnahme: Tomaten und Bohnen bevorzugen ihren Standort über mehrere Jahre.

Gemüse auf dem Balkon

Ich überlege nächste Saison auf dem kleinen Balkon etwas Gemüse zu ziehen. Ohne viel Aufwand und im Herbst nach der Ernte schnell wieder abzubauen bzw. zu beenden. Nehme ich grosse Töpfe oder bastle ich Holzkisten oder verwende ich Plastikbehälter?
Nach einer kurzen Recherche im Internet, werde ich bei Sabine Reber fündig. Das ist die Idee — der Pflanzsack von Ricoter. Sabine erklärt wie’s geht und gibt dazu verschiedenste Tipps zum Starten.