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Der neugierige Gärtner von Jürgen Dahl

Die etwas andere Gartenliteratur

Auf direkte und sensible Art berichtete der Autor Jürgen Dahl von seinen Erlebnissen im Garten rund ums Jahr. Seinen Entdeckungen, Beobachtungen, Erkenntnisse und Versäumnisse entlockten mir schon manches Aha, so ist das…

Seine Bücher mit den speziellen Titeln wie Mein geliebtes Heu oder Bitteres Lachen im grünen Bereich, bringen uns die Gartenwelt samt ihren Schattenseiten auf humorvolle Weise näher.
Mein Tipp aus Der neugierige Gärtner:

Eierschale als Samentöpli
Eierschalen heiss auswaschen, im Eierkarton aufstellen, mit Erde füllen und den Samen hineindrücken. – Den Sämling, gross genug für den Garten, samt Schale (etwas einknicken) in die Erde stecken. Der Kalk nährt die kleine Pflanze und schützt ihren Wurzelbereich. 

Samengärtnerei Zollinger

 

Dieses Jahr findet der Besuchstag am 12. Juli von 10-17 Uhr statt.

Vor ein paar Jahren fuhr ich selber hin. Allein. Niemand wollte mit mir im Hochsommer die lange Bahnfahrt antreten, um eine wenn auch weit herum bekannte Samengärtnerei im Wallis zu besuchen. Vorstellungen hatte ich keine, war es doch meine erste Besichtigung eines Knospe-Saatgut-Betriebs. Christine und Robert Zollinger führten uns in ihr Gebiet ein und durch ihre verschiedenen Anbauflächen hindurch. Das engagierte Gründerpaar beeindruckte nicht nur mich mit einem riesigen Erfahrungsschatz.

Wie feine Bänder von Stickereien auf einem riesigen Tisch ausgelegt, wirkten die Felder. Viele Pflanzen stehen um diese Zeit in Blüte – auch hier im Rhone-Delta. Die reiche Fülle an Farben, Formen und Texturen, soweit das Auge reicht, berührte mich.

Im einem der Felder stand mittendrin, Robert Zollinger. Er erzählte vom Gärtner-Alltag, den klimatischen Eigenheiten der Gegend, Nachbar-Anekdoten und von all den Freuden und Widrigkeiten bei der Arbeit zur Samengewinnung. Alle Fragen der Besucherinnen wurden beantwortet.
Danach stärkte man sich mit frisch gebackenen Kuchen und Kaffee für die lange Rückfahrt. Aus dem Gemüsegarten gab’s diverse Tomaten und andere Gemüse zu kaufen. Und selbstverständlich konnte man sich für den Herbst und die nächste Saison mit Saatgut eindecken.

Der Leitsatz des Betriebs steht auf der Website von Zollingers .
«Alle Arbeitsschritte – vom Samen bis wieder zum Samen – erfolgen bei uns in der Samengärtnerei.»

Diese Haltung bietet uns als Konsumentinnen eine gewisse Transparenz, wie produziert wird und garantiert einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzen und Boden. Mir persönlich ist das wichtig. Nun weiss ich, dass die Samen, die ich in meinen Garten setze, mit Wertschätzung und Bewusstsein aufgezogen wurden. Den weiten Weg nach Les Evouettes im Wallis zu machen, lohnte sich allemal.

Salat Keimlinge

Aussäen im Gartenjahr

Januar: Die Samenreste aus dem Vorjahr sichten. Eine Liste machen und Keimproben vornehmen.

Februar und März: Gemäss dem vorbereiteten Anbauplan das benötigte Saatgut auflisten und die entsprechende Einkaufsliste erstellen. Je nach Witterung Aussaat von Spinat, Feldsalat, Karotten und Zwiebeln ins Freiland vornehmen (unter Folienschutz).

April: Auf Beete, die erst später benötigt werden, schnellwachsende Gründüngung wie Buchweizen ausbringen.

Mai: Die Aussaat des Vormonats auslichten (pikieren). Beete regelmässig hacken, Unkraut frei halten und bei Trockenheit giessen. Folien- und Vliesabdeckungen von Frühkulturen spätestens Mitte Monat entfernen.

Juni und Juli: Nachsäen. Herbst- und Wintergemüse aussäen: z. B. Chinakohl, Eissalat, Grünkohl, Karotten, Zuckerhut. Jedoch auf passende Folgekulturen achten, d. h. Zweitkultur darf nicht aus der selben Pflanzfamilie sein.

August: Anfang Monat besteht die letzte Gelegenheit für die Aussaat von Radieschen, Rettich, Kopf- und Pflücksalat.

September: Jetzt noch Feldsalat bzw. Nüsslisalat und Spinat säen.

Oktober: Gründüngung wie Phacelia auf die letzten abgeernteten Beete aussäen.

November und Dezember: Ruhepause.